Auf den Punkt gekommen...wie die Wilde Möhre Insekten anlockt ;-)

 

Kennen Sie diese Wildblume? Vielleicht einen Vertreter derselben Art, zu der Wiesen-Kerbel, Wiesen-Bärenklau, Gefleckter Schierling, Hundspetersilie, Heilwurz oder Wald-Engelwurz gehören.... jedoch ist die Wilde Möhre im Gegensatz zu ihnen ungiftig!!

Die Wilde Möhre wächst aufrecht bis zu 1,20 m hoch. Diese krautige, würzig riechende Pflanze wurzelt bis zu 80 cm tief. Allerdings sieht die Wurzel dieser Möhre nicht aus wie bei den Speisemöhren wie wir sie kennen, sondern ist blass. Denn sie hat nur wenig Karotin, welches sie orange oder gelb färben würde.

Und jetzt kommen wir auf den Punkt... ;-) 

Von Mai bis September blüht die Wilde Möhre, d.h. die weißen Blüten dienen ganze 4 Monate lang als Pollen- und Nektarquelle . Die Doldenstiele krümmen sich nachts einwärts (Nyktinastie) und bilden eine vogelnestartige bis fast kugelförmige Struktur. 

---> Die meist in der Doldenmitte auftretende, schwarzrot gefärbte weibliche Mohrenblüte (Stempel) bildet eine Kontrastfärbung zu den weißen zwittrigen Blüten, was auf potenzielle Bestäuber eine Signalwirkung ausübt. Die Wilde Möhre benutzt diesen auffälligen "Fleck" also als Vermehrungsstrategie...denn wo es schon ein Insekt ist, gibt es vielleicht etwas zu holen ;-) 

Bestäuber welche die Wilde Möhre besuchen, sind Insekten aller Art, Schmetterlinge, Käfer, Wanzen und Fliegen. Die Blüten sind außerdem eine Hauptpollenquelle für Sandbienen. Doldenblütler wie die Wilde Möhre dienen außerdem überwiegend zur Eiablage von Schmetterlingen wie dem Schwalbenschwanz.

Man findet sie auf Wiesen, Brachflächen und manchmal auch in Wäldern. Sie wächst staudenartig und nie alleine. Ganz charakteristisch sind die gefiederten Blätter. Heute weiß man, dass ihre Wirkung aphrodisierend, windtreibend, gegen Durchfall, blutzuckerregulierend und harnspülend ist.

In der Küche gibt es die Wilde Möhre heutzutage nur noch äußerst selten. Die rote Speisemöhre, eine Kreuzung aus drei unterschiedlichen Möhrenarten, hat die wilde Form beinahe gänzlich verdrängt. Neben der Wurzel kann man auch die Samen und Blätter der Wilden Möhre verarbeiten und essen. Die Wurzeln schmecken weniger intensiv, als man es von der Kulturmöhre gewohnt ist. Sie ist mild und sollte noch vor der Blüte geerntet werden. Der beste Zeitpunkt ist im ersten Jahr, wenn die Blüte noch in weiter Ferne liegt. Dann ist die Wurzel noch zart und genießbar. Im zweiten Jahr schon verholzt sie und lässt sich nicht mehr so gut verarbeiten. Dann aber wird sie intensiver, schärfer im Geschmack.

So viel und sicher noch mehr wissenswertes gibt es über die Wilde Möhre. Erstaunlich viele positive Eigenschaften bringt diese relativ unscheinbare Pflanze mit, an der viele von uns sicher bereits oft vorübergegangen sind.Die Samen dieser vielseitigen Pflanze sind u.a. übers Internet zu erwerben.

Vielleicht halten Sie die Augen nun offen, nach der weiß blühenden Pflanze mit dem roten PUNKT in der Doldenmitte.... ;-) 

(Text: Teile von Wikipedia, Bilder: Kathrin Seemann)


WAS SIE ÜBER SONNENBLUMEN vermutlich NICHT WUSStEN...

Heliotropismus - was ist das?